Skip to main content

Niederdürenbacher Rat verabschiedet Etat: Vorboten von Großprojekten sichtbar

Bild: Ratssitzung

Niederdürenbach, 15. März 2022. Mit Investitionen wird sich die Ortsgemeinde Niederdürenbach in diesem Jahr weitgehend zurückhalten. Doch das ist nur so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm. „Es kommen mittelfristig ein paar dicke Brocken auf uns zu. Deren Vorboten sehen wir in unserem Haushaltsplan schon jetzt in Form von Planungskosten“, beschrieb Ortsbürgermeister Sebastian Schmitt dem Gemeinderat den momentanen Sachstand.

Olbrückhalle: Abriss oder Sanierung?

Was der Gemeindechef ansprach: Die Olbrückhalle im Ortsteil Niederdürenbach ist in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig. Auch der Zustandsbericht eines Architektenberichts erbrachte für die Gemeinde die Notwendigkeit einer umfänglichen Sanierung oder eines Neubaus. Doch ob der Erhalt des knapp 50 Jahre alten Gebäudes durch eine Modernisierung der richtige Weg ist, daran gibt es erhebliche Zweifel.

„Ein Vertreter der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion hat uns eindringlich nahegelegt, von einer Sanierung Abstand zu nehmen“, berichtete Schmitt über das Gesprächsergebnis eines Ortstermins. Über das genaue Vorgehen in Sachen Olbrückhalle trafen die Mandatsträger an diesem Abend noch keine Entscheidung. Für ein Handlungskonzept und Planungskosten wurden jedoch 30.000 Euro in den neuen Haushaltsplan eingestellt.

Die weiteren Investitionen: Für Maßnahmen der Dorferneuerung stehen 25.000 Euro bereit, je 20.000 Euro sind für den Straßenbau in Holzwiesen und für Planungskosten bei der Erschließung eines Neubaugebiets vorgesehen. Und auch ein weiterer der vom Ortsbürgermeister angekündigten dicken Brocken hinterlässt im Haushalt schon seinen Abdruck: 6.000 € sind für Planungskosten für die Erweiterung des Dorfplatzes im Ortsteil Hain bestimmt.

Das gesamte Zahlenwerk beleuchtet der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal Johannes Bell: Die Ortsgemeinde habe im Haushaltsjahr 2021 wirtschaftlich vernünftig gehandelt, was in der Gemeindekasse zu einem positiven Saldo von 142.000 Euro und damit zu einer Verbesserung um etwa 100.000 Euro im Vergleich zur Planung geführt habe. „Ursächlich dafür waren ein Anstieg der Gewerbesteuereinnahmen um 10.000 Euro und ein Plus beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer in Höhe von 29.000 Euro“, sagte der Verwaltungschef. Der Stand der liquiden Mittel erhöhte sich um 4.000 Euro und belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 90.000 Euro. Gegenüber Kreditinstituten bestanden zum selben Zeitpunkt Verbindlichkeiten in Höhe von 253.000 Euro.

Steigende Steuereinnahmen

Den gestiegenen Steuereinnahmen wurde bei den Ansätzen für 2022 mit höheren Planzahlen Rechnung getragen. Folge der verbesserten Einnahmesituation sind aber auch höhere Umlagezahlungen. So gehen in diesem Jahr 383.500 Euro (Vorjahr: 368.500 Euro) an den Kreis. Die Verbandsgemeinde erwartet 277.500 Euro (Vorjahr 266.500 Euro). Denn auch die Steuerkraft der Ortsgemeinde ist von 874.000 Euro auf 910.000 Euro geklettert. Unverändert bleiben hingegen die Umlagezahlungen an die Zweckverbände Friedhof Oberzissen (4.000 Euro) und Gewerbegebiet Brohltal-Ost (9.500 Euro).

Falls alle Investitionen tatsächlich getätigt würden, wäre zu ihrer Finanzierung eine Entnahme aus den liquiden Mitteln in Höhe von 31.000 Euro erforderlich. Zudem müsste eine Kreditaufnahme über 70.000 Euro getätigt werden, womit der Schuldenstand der Ortsgemeinde zum 31. Dezember dieses Jahres auf 295.000 Euro klettern würde. In diesem Fall verringern sich die liquiden Mittel um insgesamt 55.000 Euro auf voraussichtlich 34.000 Euro.

Kinderspielplätze sollen umgestaltet werden

Im Rahmen der Dorfmoderation wurden verschiedene Projekte vorgeschlagen, darunter auch die Umgestaltung und Erweiterung der Kinderspielplätze. „Bei einem Vor-Ort-Termin mit Kindern und Eltern wurden Wünsche, Anregungen und Verbesserungsvorschläge gesammelt“, berichtete der Ortsbürgermeister dem Gremium. Für den Spielplatz im Wiesenweg wird ein Förderantrag im Rahmen der Dorferneuerung gestellt: Änderungspunkte sind die Installation eines neuen Stabgitterzauns, die Anschaffung einer Holzwippe und einer Ein-Turm-Spielkombination sowie der Austausch des bisherigen Fallschutzmaterials in Form von Kies durch Sand und Rasen. Für die Umgestaltung des Spielplatzes im Ortsteil Hain soll beim Kreis ein Antrag für das Förderprogramm „Ländlicher Raum“ gestellt werden. Angeschafft werden eine Holzwippe sowie ein Spielhaus.